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26. Spieltag, 2011/12 – HSV : SC Freiburg 1:3

Das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg, nur ein Unentschieden war dabei. Es bleibt bei nur zwei Heimsiegen in dieser Saison. Damit ist der HSV letzter in der Heimtabelle.

In den letzten 13 Jahren, ist der Heimtabellenletzte abgestiegen.Dramatische Zahlen, die einem die Statistik bietet.

 

Zum Spiel:

Der HSV begann, wie die letzten Spiele gegen Schalke und Bremen, engagiert und war die spielbestimmende Mannschaft. Wegweisend war die Chance in der 2. Minute, die Arslan aus kurzer Distanz nicht nutzen konnte. Weitere Chancen von Petric und Arslan wurden ebenfalls vergeben. Wie schön wäre es, seit langer Zeit mal wieder in Führung zu gehen und mit gesteigertem Selbstbewusstsein das Spiel fortführen zu können.

Es kam aber wieder genau umgekehrt. Die erste Chance der Freiburger ist drin. Und Hamburg durfte wieder einem Rückstand hinterher laufen und musste mit diesem Schock umgehen. Dass das Tor nach einer Standardsituation gefallen ist, ist typisch für diese Saison. Ebenso das Pech, dass der Ball unglücklich von David Jarolim (Kapitän, da es sein 250. Spiel war) abgefälscht wurde und dem abseitsverdächtigem Freiburger nur so die Torchance ermöglicht wurde. Mladen Petric gab bei seinem Abwehrversuch eine sehr unglückliche Figur ab. Aber es passte irgendwie alles ins Bild. Petric brachte es in der ersten Halbzeit auf insgesamt 8 Ballkontakte. Diese Zahl sagt einiges über das Offensivspiel des HSV aus.

Hamburg wirkte geschockt und nun endgültig verunsichert. Es kam sogar noch schlimmer, denn Freiburg konnte kurz vor der Halbzeitspause auf 0:2 erhöhen. Zu einem Moment, an dem man sich mit einem Rückstand von einem Tor zur Pause, noch Hoffnungen auf ein mögliches Drehen des Spiels machen konnte.

Zweite Halbzeit:

Fink musste reagieren und stand deshalb schon früh wieder auf dem Rasen und diskutierte mit Son und Berg, die für Töre und Tesche gebracht wurden. Mehr Offensive also.

Die erste Viertelstunde gehörte, wie auch schon in der ersten Halbzeit, dem HSV. Nach einer schönen Einzelleistung von Diekmeier in der 50. Minute, kam die Flanke bei Rajkovich vor dem Tor an, doch der Aushilfs-Linksverteidiger  konnte den Innenverteidiger nicht verleugnen und spielte eher einen Rückpass an den Torhüter, als einen Torschuss.

Knapp 10 Minuten später schaffte es Petric, den Ball frei vor dem Tor aus drei Metern daneben zu schießen. Unfassbar, dieser Mann ist kein gelernter Innenverteidiger, sondern ein gestandener Torjäger. Natürlich kann so etwas passieren, aber wenn du hinten derart schwach stehst und vorne selbst solche klaren Chancen liegen lässt, dann gute Nacht Marie.

In der 72. Minute erzielte Freiburg stattdessen das dritte Tor. Natürlich wieder nach einer Standardsituation. Ein Freistoß, den man nicht geben muss, wird flach in den Hamburger Strafraum gespielt. Son springt etwas albern hoch, im Strafraum passt keiner auf und drin ist der Ball. So sieht effektiver Fußball aus.

Dieses Tor war das 20. Gegentor für den HSV in dieser Saison nach einer Standardsituation. Damit stellt man Rekorde auf und verliert, auch gegen eigentlich spielerisch schwächere Gegner. Eigentlich hatte ich gehofft, dass diese Schwäche in der Zeit nach Oenning abgestellt worden wäre. Solche Situationen kann man nun wirklich trainieren, umso ärgerlicher sind diese Tore.

In der 75. Minute gelang der späte Anschlusstreffer durch Ilicevic. Zu spät um noch Hoffnungen für zumindest ein Unentschieden aufkommen zu lassen.

Fazit:

Ilicevic war für mich mit Jarolim noch einer der Besten. Arslan hat ein großes Talent, wirkte nach der vergebenen Torchance aber für den Rest des Spiels hoffnungslos Verunsichert. Diekmeier hat vor dem 0:2 gepennt, danach leider nur selten seine Flankenläufe zeigen können. Son hatte eine gute Szene, als er Petric den Ball perfekt servierte, den er aber leider nicht im Tor unterbringen konnte. Rajkovic ist einfach kein Linksverteidiger, Petric ist einfach glücklos und Töre noch nicht ganz fit.

Wenn man sich das Spiel angesehen hat, dann MUSS man sich für den Verbleib von David Jarolim aussprechen. Er hat wieder gekämpft wie sonst kein Anderer, hat den Kopf hoch genommen und wichtige Bälle erobert. Genau diese Erfahrung und dieser Einsatz wird in solchen Situationen benötigt. Unsere talentierten, jungen Spieler wirkten stark verunsichert und sind so alleine nicht in der Lage, etwas zu reißen.

Kein Problem wenn es gut läuft, aber ein riesen Problem, wenn es überhaupt nicht gut läuft.

Die schönste Szene des Spiels war sowieso der gesperrte Heiko Westermann in der Fankurve. Bringt keine Punkte, aber Sympathien.

Ganz Ehrlich: Jetzt wird es gefährlich. Ich will kein Finale gegen Augsburg. Unsere Mannschaft kann mit großem Druck nicht umgehen. Dieser Spieltag war nicht nur wegen unserer Niederlage ein Fiasko, sondern auch wegen der gewonnenen Spiele für Augsburg und Freiburg. Die Konkurrenz punktet und wir stagnieren. Wenn ich mir jetzt die übrigen Spiele für uns ansehe, werde ich nervös. Gegen wen soll Hamburg in der aktuellen Verfassung punkten?

Zu Hause bleiben noch Leverkusen, Hannover und Mainz. Höchstens gegen Mainz sind Punkte drin, aber die sind wieder ein direkter Konkurrent, die kämpfen werden.

Auswärts geht es noch gegen Wolfsburg, Kaiserslautern, Hoffenheim, Nürnberg und Augsburg. Bei diesen Spielen muss der Klassenerhalt gesichert werden. Das werden Kampfspiele, bei denen eine andere Einstellung notwendig ist. Irgendwie muss die Mannschaft ja durch die Erwartungshaltung eines Heimspiels verunsichert werden. Ansonsten kann ich mir die Heimschwäche nicht erklären. Die Hamburger Fans haben die Spieler immer unterstützt und kommen auch bei Spielen im Keller der Liga zahlreich ins Stadion. Nicht selbstverständlich und es zeigt die Unterstützung, die der beste Verein der Welt erhält.

Gemeinsam können, müssen wir es schaffen. Der Dino darf nie absteigen! Nur der HSV!

posted by Juan Castro in HSV and have Comment (1)

One Response to “26. Spieltag, 2011/12 – HSV : SC Freiburg 1:3”

  1. Pitzy sagt:

    Nach dem 2 : 0 hab ich das Radio ausgemacht – ich konnte es nicht ertragen. Schiet! Das Spiel hätten wir gewinnen müssen!

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