elRapido lento? rapido!

25Mrz/121

27. Spieltag, 2011/12 – VfL Wolfsburg : HSV 2:1

Wieder keine Punkte für Hamburg. Was bleibt ist ein leeres Gefühl. Es wurden wieder große Reden geschwungen, der Kampfeswille betont und ein anderes Auftreten, als zuvor unter Anderem gegen Freiburg, versprochen.

Die Mannschaft trat gegen Wolfsburg verändert auf. Personell auf fünf Positionen neu besetzt und in der Körpersprache deutlich aktiver als zuletzt.

Zum Spiel braucht man nicht viel zu sagen. Die Offensive fand erneut nicht statt, die Defensive hielt zumindest in der ersten Halbzeit dicht. Das 0:0 zur Pause war schon ein gefühltes Erfolgserlebnis.

Gleich nach Wiederanpfiff gab es aber schon den ersten Rückschlag. Mandzukic köpfte Wolfsburg in Führung. Überraschend gab es aber im direkten Gegenzug den Ausgleich durch Markus Berg. Es geht also, sogar schön von Heiko Westermann herausgespielt und traumhaft von Berg mit einem Heber über Benaglio verwandelt.

Warum, fragt sich der leidgeprüfte Fan, kann man solche Spielzüge nicht häufiger bringen? Gerade gegen einen so hoch stehenden Gegner wie Wolfsburg. Eigentlich ein optimaler Gegner für schnelle Außenspieler wie Jansen, Ilicevic oder Diekmeier. Aber die Flankenläufe blieben aus, es war keine Kreativität zu sehen. Bezeichnend, dass Gökan Töre die meisten Flanken für Hamburg geschlagen hat. Zwei. Er wurde in der 80. Minute eingewechselt. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Nur eine Möglichkeit wurde so erspielt, doch Petric rutschte leider knapp an der flachen Hereingabe von Aogo vorbei.

Interessierte Wolfsburg alles nicht. Die erzielten lieber den Siegtreffer, natürlich durch einen Freistoß. Direkt Verwandelt in die kurze Ecke. Wie war es noch mit den Standards? Sollte da nicht etwas trainiert werden? Hat anscheinend nicht viel gebracht. Der Ball war haltbar und Drobny machte eine unglückliche Figur. Dennoch sollte man sich in diesem Moment an die vielen großartigen Paraden der letzten Spiele erinnern, bevor man sich jetzt den Torwart als Schuldigen herauspickt.

Symbolisch für den wiedergefundenen Kampf war Heiko Westermann, schwer gezeichnet von einem Tritt gegen seinen Kopf. Ich will jetzt nicht in jedem Spiel verletzte Hamburger sehen, bloß nicht! Aber ich will Einsatz sehen. Egal wie technisch limitiert angeblich einige Spieler sind, egal wie verunsichert oder unerfahren einige Spieler sein sollen. Der Einsatz muss stimmen, es muss gekämpft werden. Es muss!

Verloren wurde das Spiel in der Offensive. Es kann nicht sein, dass man in 90 Minuten nur 4 Torschüsse abgibt, weniger als bei Wolfsburg alleine Mandzukic, der es auf 5 Torschüsse brachte!

In der Defensive wurden erneut zu viele Fehler gemacht. Die Verunsicherung der Mannschaft ist offensichtlich. Gegen Freiburg hätte man mit einer solchen Leistung wohl erheblich besser ausgesehen. Null Punkte gab es gegen beide Gegner.

Der restliche Spieltag hat sich anscheinend am HSV vom Freitag orientiert. Freiburg fegt Kaiserslautern vom Platz, Augsburg schafft in der Nachspielzeit noch den Ausgleich gegen Bremer (die sind auch zu gar nichts zu gebrauchen…) und Berlin gewinnt gegen Mainz. Quasi alle Punkten, nur wir nicht.

Jetzt kommt es gegen Kaiserslautern zu einem Spiel ums Überleben. Nächstes Wochenende muss gewonnen werden. Selbst ein Unentschieden wäre zu wenig.

Etwas irritiert bin ich über die Aussagen von Fink und Arnesen. Beide waren in Interviews nach dem Spiel zufrieden mit den mickrigen 4 Torchancen, da es sich ja um ein Auswärtsspiel handelte. Damit kann man nicht zufrieden sein. Ich verstehe, dass die Verantwortlichen Druck von der Mannschaft nehmen wollen. Ich finde es sogar sehr gut, wenn parallel dazu intern die Fehler analysiert und kritisiert werden und konstruktiv daran gearbeitet wird.

Es wird häufig kritisiert, wenn zu viel an die Öffentlichkeit dringt und sich Spieler, wie auch Vereinsvertreter, vor Kameras drängen und tolle Reden schwingen. Dadurch gibt es keine Punkte. Hoffentlich wird dies zukünftig beim HSV vermieden!

Die Parallele zu Eintracht Frankfurt macht mir Sorge. Da wollte kein Mensch eingestehen, dass es gegen den Abstieg ging, bis es zu spät war.

Hoffentlich wird in Hamburg nicht der gleiche Fehler gemacht.

Ich will den 125. Geburtstag des großen HSV glücklich feiern können. Glücklich, über den Klassenerhalt des Bundesligadinosauriers.

Nur der HSV!

Kommentare (1) Trackbacks (0)

Leave a comment

Noch keine Trackbacks.