“Junge, lies immer das Kleingedruckte!”
Dies ist ein väterlicher Ratschlag, der nicht nur bei Mietverträgen oder Sonderangeboten befolgt werden sollte. Manchmal ist das Kleingedruckte zu schnell wieder weg, wie bei dubiosen Einblendungen im Fernsehen, welche als Mensch nicht zu erfassen sind. Manchmal ist es aber auch einfach zu viel um es lesen zu können. Mal Ehrlich, wer hat Zeit sich die gesamte neue Datenschutzerklärung von Google durchzulesen? Dass es aber wichtig sein kann zeigt das Beispiel 99Fire-Films Awards.
Bei diesem Filmwettbewerb in Berlin ist es die Aufgabe zu einem vorgegebenen Thema innerhalb von 99 Stunden einen 99 sekündigen Kurzfilm zu drehen.
Die Preisträger werden alljährlich im Rahmen einer großen Gala im Berliner Admiralspalast ausgezeichnet. Nach 1.512 Teilnehmern im Jahr 2011 haben sich 2012 insgesamt 5.973 Teilnehmer für den Wettbewerb registriert und insgesamt 1.559 Filme eingereicht.
Hört sich doch eigentlich seriös an. Nun wurde dem Vertrag aber eine neue Klausel hinzugefügt. Mit dem Einreichen eines Filmes treten die Künstler sämtliche Rechte für die Verwertung des Werkes an die Veranstalter des Festivals ab. Diese können dann weiterverkauft werden, beispielsweise für Werbekampagnen. So erhalten Firmen auf eine günstige Art und Weise Ideen und Material, um ihre Produkte modern wirken zu lassen. Die Veranstalter haben eine schöne Verdienstmöglichkeit, nur die Künstler bleiben, abgesehen von den prämierten Plätzen, auf der Strecke.
Da lohnt es sich doch, mal das Kleingedruckte zu lesen und ggf. einen großen Bogen um solche Veranstaltungen zu machen.
Das Motto lautete 2011 übrigens “Jeder gute Tag beginnt mit einem guten Kaffee”. Hauptsponsor war “eine große Fast-Food Kette”. Da kommt einem dieser Werbepot von McDonalds doch irgendwie ähnlich vor.
Zu dem Thema haben ein paar Filmemacher diesen Kurzfilm gedreht.
No comments
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.